Dermatologie-Podcast: Hautpflege einfach erklärt

Geposted am: 25. Mai 2021

Unser Podcast soll ermutigen, sich mit der eigenen Haut zu besch&aumlftigen.

Podcast sind im Trend, auch im medizinischen Bereich. Wir haben mit den Dermatologinnen Laetitia und Nora, alias Derma Deerns, über ihren Skincare-Podcast und das Potenzial von Medizin-Podcasts für Therapien gesprochen. Warum sich die beiden dazu entschieden haben, ihre Leidenschaft “Hautpflege” in einem Audio-Medium zu verpacken und wie sie dabei für Aufklärung sorgen, verraten sie im Interview.
 

MedServation: Warum habt ihr euch dazu entschieden, einen Podcast rund um das Thema Hautpflege zu starten?

Laetitia: Wir haben vor einigen Jahren unsere Passion für das Thema Hautpflege entdeckt, uns gegenseitig inspiriert und immer mehr zu dem Thema informiert. Diese Leidenschaft und Freude an dem Thema haben im Verlauf auch unsere Freunde/-innen, Familie und Kollegen/-innen mitbekommen und immer mehr Fragen gestellt. Dies führte dazu, dass wir immer mehr Beratungen („Hilfe, ich heirate in 4 Wochen und meinem Gesicht fehlt der Glow“, „Was hat es mit diesem Schneckenschleim auf sich, den ihr euch ständig ins Gesicht klopft?“ usw.) gemacht und voller Freude unser Wissen geteilt haben. Unser Umfeld hat uns dann ermutigt, dieses Wissen auch mit anderen zu teilen.

Nora: Als Medium kamen für uns eigentlich nur Podcast und YouTube in Frage und da wir uns möglichst nicht persönlich zeigen möchten, haben wir uns für einen Podcast entschieden. Außerdem sind wir beide Fans diverser Podcasts (vor allem von Frauen) und finden an dem Format toll, dass es einem das Gefühl geben kann, einer Unterhaltung von Freunden beizuwohnen.
 

MedServation: Welches Ziel verfolgt ihr mit eurem Podcast “Derma Deerns”?

Laetitia: Unser Ziel ist es, mit „Derma Deerns“ aus hautärztlicher Sicht für mehr Aufklärung rund um das Thema Hautpflege zu sorgen. Außerdem möchten wir den Zuhörern/-innen dabei helfen, durch den Dschungel an Wirkstoffen, Kosmetika und Hautpflege-Basics durchzusteigen. Sie sollen ermutigt werden, sich selbstständig mit Skincare und vor allem ihrer eigenen Haut zu beschäftigen – hierfür möchten wir ihnen Tools an die Hand geben.
 

MedServation: In euren Podcast-Folgen sprecht ihr, wie ihr schon selbst erwähnt habt, über verschiedene Themen – von Inhaltsstoffen und Säuren über aktuelle Skincare-Trends bis hin zur Hautpflege-Routine. Welche Themen interessieren eure Zuhörer am meisten?

Nora: Wenn wir uns das Feedback der ersten Staffel „Derma Deerns“ anschauen, dann sind es meist konkrete Fragen zum eigenen Hautbild der Zuhörer/-innen. Viele möchten eine speziell auf sie zugeschnittene Hautpflege-Routine. Das häufigste Problem hierbei sind Unreinheiten, Pickel und Poren. Das zeigt wie wichtig es ist, bei den Basics anzufangen. Für die zweite Staffel, welche hoffentlich zum Sommer hin rauskommt, haben wir viele Themenwünsche über unsere Instagramseite (@derma_deerns) bekommen. Hier wurden speziellere Themen wie Hautpflege in der Schwangerschaft und für Babies, Skincare-Tools und Laser vorgeschlagen.
 

MedServation: Als Ärztinnen genießt ihr in der Gesellschaft großes Vertrauen. Glaubt ihr, dass Podcasts von und mit Ärzten das Arzt-Patienten-Verhältnis positiv beeinflussen können?

Nora: Ja, wir denken schon, dass Medizin-Podcasts das Arzt-Patienten-Verhältnis positiv beeinflussen können. Viele Menschen haben Fragen zu ihrem Körper, speziellen Erkrankungen, Prävention, Ernährung und vielem mehr. Nicht alle diese Fragen werden auch unbedingt dem/der behandelnden Arzt/Ärztin gestellt – sei es aus Zeitmangel in der Praxis, Scham, fehlendem Vertrauensverhältnis oder anderen Gründen.

Laetitia: In einem Podcast können sich die Zuhörer/-innen in Ruhe mit den entsprechenden Themen beschäftigen, sind aktiv an dem Prozess der Informationsgewinnung beteiligt und trauen sich vielleicht eher Fragen zu stellen. Es findet leichter ein Austausch auf Augenhöhe statt, als dies im Arztalltag möglich ist. Zudem freuen wir uns zu sehen, dass das Medium Podcast und die sozialen Medien insgesamt auch immer interessanter für die älteren Generationen werden und wir auch hier Zuhörer/-innen gewinnen konnten.
 

MedServation: Was glaubt ihr, macht das Medium “Podcast” für medizinische Themen so spannend?

Laetitia: Im Arztalltag fehlen leider oft die Zeit und die Ruhe, um bestimmte Themen ausführlich zu besprechen. Außerdem trauen sich manche Patienten/-innen nicht, alle ihre Fragen zu stellen. Mit Hilfe von Medizin-Podcasts kann dies nun in entspannter Atmosphäre und zu einer für jeden individuell passenden Zeit nachgeholt werden.

Nora: Medizin-Podcasts haben es sich ja zum Ziel gesetzt, nicht zu belehren, sondern die Zuhörer/-innen mit ins Boot zu holen und mit Informationen zu versorgen. Diese können sich im besten Fall selbstständig weiterbilden, Hintergründe zu ihren Erkrankungen besser verstehen und im Verlauf ihren Ärzten/-innen etwas mehr auf Augenhöhe begegnen.
 

MedServation: Welche Möglichkeiten bieten sich damit auch für Therapien im Bereich der Dermatologie?

Laetitia: Medizin-Podcasts bieten die Möglichkeit, dass sich Patienten/-innen nicht nur über bestimmte Krankheitsbilder, sondern auch über Therapieoptionen informieren können, sei es in der Dermatologie oder in vielen anderen Fachrichtungen. Patienten/-innen können so ihr eigenes Wissen erweitern und besser in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, wie auch Gespräche mit den Ärzten/-innen besser vor- und nachbereiten. Dies könnte langfristig zu einer besseren Therapieadhärenz und Zufriedenheit auf allen Seiten führen.

Nora: Hierfür ist es natürlich wichtig, dass die Patienten/-innen auf seriöse Quellen und eine Vielzahl von Podcasts zurückgreifen können – da wird sich in Zukunft sicherlich noch einiges tun. Wir glauben, dass Medizin-Podcasts ein großes Potential haben und sind gespannt auf die weitere Entwicklung!