Lean Production – 3 Tipps für eine schnellere und effizientere Videoproduktion

Geposted am: 24. September 2020

“A thorough elimination of waste.” Mit diesem Kernsatz hat der Ingenieur Taiichi Ohno nach dem zweiten Weltkrieg die Produktion von Toyota revolutioniert. Und gleichzeitig die Grundlagen des Lean Production Ansatzes geschaffen, der noch heute zahlreiche Produktionsstätten weltweit prägt. Was auf den ersten Blick wie ein Ansatz scheint, der ausschließlich für die Produktion von industriellen Gütern funktionert, bietet enorme Chancen für die Videoproduktion.

Komplexe Prozesse der Videoproduktion

Viele Menschen denken, man muss nur eine Kamera richtig herum halten und schon kommt ein schönes Video dabei heraus. Dabei ist bereits die Produktion eines hochwertigen 3-minütigen Erklärvideos eine komplexe Verzahnung verschiedener Gewerke und Produktionsschritte. Das Set will eingerichtet und ausgeleuchtet werden, der Inhalt vorbereitet und geprüft, die Requisiten geplant, gekauft und getestet. Mindestens ein Kamera- und Tonmann müssen gebrieft und vor Ort sein, um ein technisch hochwertiges Endprodukt zu gewährleisten. Im Schnitt wird die Arbeit schließlich zu einem stimmigen Endprodukt zusammengefügt.

“Das haben wir vorher noch nicht getestet”

Bei diesem komplexen Zusammenspiel fällt schnell eine Menge “Waste” oder “Verschwendung” im Sinne des Lean Production Ansatzes an. Dazu zählt beispielsweise die Zeit, die ein Gewerk auf das andere warten muss und in der es nicht ausgelastet ist. Oder die Korrektur von vermeidbaren Fehlern, die den gesamten Prozess zum Erliegen bringt. Jeder der schonmal erlebt hat, wie die gesamte Crew am Set wartet, während der Produktionsassistent verzweifelt versucht die Requisite aufzubauen, weiß wovon wir reden.

Für den Einstieg in eine leane und smarte Videoproduktion, wie wir sie bei MedServation seit Jahren erfolgreich nutzen, bieten sich drei Schritte an:

  1. Prozesse standardisieren

    In jeder Videoproduktion gibt es Prozesse, die immer und immer wieder anfallen. Vom Kundenbriefing über den Toncheck beim Dreh bis hin zur technischen Überprüfung des finalen Produkts. Jeder dieser Prozesse lässt sich standardisieren und das Arbeiten in erprobten und in regelmäßig optimierten Abläufen bringt dem Team Sicherheit. Wie beim Start eines Flugzeuges helfen Checklisten und einheitliche Dokumente, dass nichts vergessen wird. So lässt sich Zeit sparen, es lassen sich Fehler vermeiden und alle Gewerke können sich auf ihre tatsächliche Arbeit konzentrieren. Bei MedServation arbeiten wir beispielsweise mit einem einheitlichen Briefingdokument für unsere Kunden. Alle Punkte, von denen wir aus Erfahrung wissen, dass sie im späteren Produktionsablauf wichtig sind, werden hier abgefragt.

  2. Prozesse synchronisieren

    Wenn alle möglichen Prozesse standardisiert sind, ermöglicht dies auch diese zu synchronisieren. Wir wissen aus Erfahrung – und dank Standardisierung – wie lange ein bestimmter Projektabschnitt benötigt. Und welches Gewerk welche Voraussetzung benötigt, um gut arbeiten zu können. Das ermöglicht uns effizient an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten. Mit dem Ergebnis, dass unsere Kunden in kurzer Zeit die finalen Produkte bekommen.

  3. Der rote Knopf

    Ein Kernelement der von Taiichi Ohno eingerichteten Produktionsabläufe war die Möglichkeit, dass jeder Beteiligte zu jeder Zeit die Produktion anhalten kann. Was bei Toyota am Fließband in Form eines roten Knopfs funktionierte, ist bei uns eine kurze Nachricht an den Projektmanager. Sobald einem Projektbeteiligten eine Abweichung vom Prozess auffällt, stoppt er die Arbeit und gibt dem Verantwortlichen Bescheid. Dieser kennt das große Bild und kann direkt entscheiden, ob der Prozess angepasst werden muss oder ob die Arbeit fortgesetzt werden kann.

 
Aber geht da nicht die Kreativität verloren? Eine Videoproduktion ist ein kreativer Prozess. Durch die Implementierung von Lean Production wird die Kreativität keinesfalls in ein standardisiertes Korsett gezwängt – sondern ganz im Gegenteil wird jedem Gewerk mehr Raum für Kreativität gegeben. Weil dem Team die Leitplanken des Prozesses bekannt sind. Wenn niemand seine Zeit damit verschwendet, fehlende Informationen einzuholen oder vermeidbare Fehler zu korrigieren, hat er Zeit sich wirklich fokussiert mit seiner Arbeit zu beschäftigen. Und das Ergebnis ist genau das, was unsere Kunden und wir wollen: Ein exzellentes Video, welches ohne große Reibung produziert wurde.

 
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