Von Ärzten für Ärzte – Fachpodcast in Pandemie-Zeiten

Geposted am: 10. November 2020

Als eines der ersten Pharmaunternehmen in Deutschland hat ALK-Abelló Anfang September 2020 einen offen verfügbaren Medizin-Podcast für Ärztinnen und Ärzte veröffentlicht. Wir haben mit Dr. Janina Mette, Direktor Marketing, Market Access und Communications und Alexandra Linke, Communications-/ PR Manager, über die Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung eines neuen Fachpodcasts inmitten einer Pandemie gesprochen.
 

MedServation: Warum haben Sie sich für das Medium Podcast entschieden?

Dr. Janina Mette: Wir beschäftigen uns hier im Haus schon länger mit der Frage, wie wir unser Serviceangebot für medizinische Fachkreise erweitern können. Dabei war es uns wichtig, auch neue Wege zu gehen und unser Angebot um ein modernes und unkompliziertes Medium erweitern zu können. Unser Ziel ist es, interessierten Experten einen möglichst authentischen Austausch im Bereich Allergologie zu ermöglichen. Ein Podcast, in dem Key Opinion Leader (KOLs) interviewt werden, kann aus unserer Sicht besonders gut aktuelles Wissen vermitteln und auch Nähe und Vertrauen schaffen.
 
Dazu kommen noch Veränderungen in der Hörerschaft. Ärzte stehen heutzutage immer mehr unter Zeitdruck. Wir wollten ihnen eine Informationsplattform bieten, die sie zeitlich unabhängig nutzen können. Sei es auf dem Arbeitsweg im Auto oder im privaten Umfeld, zum Beispiel beim Sport.
 

MedServation: Wenn Sie von Ärzten reden, welche Zielgruppen meinen Sie dann genau?

Dr. Janina Mette: Die Allergologie ist ja keine eigene medizinische Fachrichtung. Deshalb möchten wir mit unserem Angebot alle Fachärzte erreichen, die allergologisch tätig sind. Also HNO-Ärzte, Dermatologen und Pneumologen genauso wie Pädiater oder Allgemeinmediziner. Ein digitales Medium bietet sich natürlich auch besonders gut an, um Nachwuchsärzte zu erreichen.
 

MedServation: Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung des Podcasts?

Alexandra Linke: Die größte Herausforderung ist die Koordination und Planung für die einzelnen Episoden, insbesondere in der aktuellen Zeit. Es war ja nicht möglich, dass wir zur Aufnahme einfach überall hinfahren. Deshalb haben wir uns für Remote-Aufnahmen entschieden. Dabei führen wir gemeinsam mit dem Produzenten ein technisches Vorgespräch mit dem jeweiligen Arzt durch. Im Anschluss schicken wir den Experten ein hochwertiges Mikrofon für Sprachaufnahmen zu. Aktuell haben wir vier solcher Mikrofone im Umlauf. Das Interview selbst findet mit Hilfe einer digitalen Meetingplattform statt, der jeweilige Interviewpartner nimmt aber parallel lokal eine hochqualitative Tonspur auf.
 
Für einen fachlichen Podcast ist natürlich auch eine gewisse inhaltliche Flughöhe wichtig. Deshalb war es uns wichtig, dass wir einen erfahrenen Medizinjournalisten als Moderator engagieren, der sich einerseits fachlich gut auskennt aber auch gut ein Gespräch leiten kann.
 

MedServation: Sie haben die aktuellen Rahmenbedingungen ja gerade schon angesprochen: Welche Auswirkungen hatte denn die Pandemie bisher auf das Format?

Dr. Janina Mette: Wir haben schnell festgestellt, dass sich durch die Situation mit Covid-19 Prozesse, die sich bereits seit langem entwickeln, nochmal stark beschleunigt haben. Das hat auch unsere Marktforschung gezeigt. Das Verhalten der Ärzte verändert sich. Es findet eine immer stärkere Veränderung in Richtung digitale Medien statt. Selbst Fachkongresse waren dieses Jahr – wenn sie überhaupt stattgefunden haben – nur als hybride Veranstaltungen möglich. Das Medium Podcast bietet hier viele Chancen.
 

MedServation: Gibt es denn schon Feedback von der Hörerschaft?

Alexandra Linke: Zunächst einmal freuen wir uns über die hohen Downloadzahlen der ersten Episoden. Es zeigt uns, dass das Format sehr gut ankommt. Auch die aktuellen Themen, wie die Symptomunterscheidung von COVID-19 und Allergien oder die Behandlung von allergischem Asthma, sind sehr beliebt. Und natürlich ist die Authentizität eine sehr interessante Komponente. Die Experten lassen auch mal persönliche Erlebnisse oder Erfahrungen einfließen. Wir wissen, dass das nicht nur bei den Interviewpartnern, sondern auch bei den Hörern sehr gut ankommt. Und das ist definitiv ein großer Vorteil eines Podcasts.